Geschichtlicher Überblick der Burg Steinsberg

Der Steinsberg ist Vulkanischen Ursprungs und mit 333m die höchste Erhebung im Kraichgau und entstand vor ungefähr 60 Millionen Jahren. Die Burg Steinsberg wird da weithin sichtbar auch als ,Kompass des Kraichgaus’ bezeichnet.

1109-1185: Die Erbauer der ersten Burg, die edelfreien Werinharde v. Steinsberg, agieren zwischen 1109 und ca. 1185 als Grafen des Elsenzgaus und stammten ursprünglich aus dem Murgtal im nördlichen Schwarzwald.

1180: Die Burg kommt, vermutlich über eine Erbtochter der Werinharde, an die Grafen von Oettingen, die das Grafenamt bis 1307 ausüben. Das Aussterben der Werinharde und der Besitzübergang an die Oettinger ist in Versen des Minnesängers Spervogel aus der Zeit um 1190 belegt.

1250-1270: Der achteckige Bergfried wird nach dem spätstaufischen Vorbild Castel del Monte in Apulien erbaut und ist wohl Expansions- bzw. Repräsentationsbestrebungen der Grafen v. Oettingen als Nachfolger der Elsenzgau-Grafen im Interregnum zuzuschreiben. Sie übernahmen sich aber finanziell, und die Revindikationspolitik (Rückgewinnung des vornehmlich fast vollständig verlorengegangenen Reichsgutes.) von König Rudolf (1273-1291) tat ein Übriges.

1310: Die Grafen v. Oettingen treten den Steinsberg unfreiwillig an die Pfalzgrafen bei Rhein ab, die ihn bis mindestens 1325 an die Grafen v. Hohenlohe verpfänden.

1350-1401: ab 1350 lassen sich auf dem Steinsberg kurpfälzische Vögte nachweisen (Reinhard v. Sickingen 1350-1356; Heinrich Landschad 1363-1366; Contz Münch v. Rosenberg 1371-1404).

1380/1381: Auf Geheiß des Königs steht der Steinsberg unter der Schutzverwaltung der Grafen v. Katzenelnbogen.

1404-1406: König Ruprecht urkundet mehrfach auf der Burg.

1407-1410: Der Steinsberg wird von König Ruprecht an die Grafen v. Leuchtenberg verpfändet und 1410 an Schwarz-Reinhard v. Sickingen.

1430-1436: Erweiterung der Burganlage mit Zwinger und äußerer Ringmauer und Wehrturm.

1418-1513: Kurpfälzische Vögte auf dem Steinsberg (Peter Mönch v. Rosenberg)

1418-1421: Hans v. Venningen 1422-1429; Reinhard v. Sickingen 1435-1436; Stephan v. Emershofen 1438-1441; Peter v. Stettenberg 1442-1443; Heinrich v. Massenbach 1444-1446; Anton v. Emershofen 1450-1455; Dieter Rüd v. Bödigheim 1455-1456; Hans v. Eicholzheim 1472-1481; Heinrich Capier v. Oedheim 1490-1503; Wilhelm v. Angelach 1503-1509; Wilhelm v. Scharenstetten 1511-1513).

1517: Pfalzgraf Ludwig vertauscht den Steinsberg gegen Güter der Familie v. Venningen in Hilsbach.

1525: Während des Bauernkriegs am 12. Mai brennen aufständische Bauern unter Führung des Eppinger Pfarrers Anton Eisenhut die Burg ab. Diverse Jahreszahlen an Gebäuden belegen, dass die Wiederherstellung bis 1556 dauerte.

1622: Anfang April erobern die Bayern den Steinsberg, der jedoch Anfang Mai von protestantischen Truppen wieder zurückgewonnen wird.

1718: Nachdem Georg Friedrich v. Venningen, der letzte ständige Bewohner der Familie auf der Burg, verstorben war, wird eine Liste aller Zimmer und Speicher auf dem Steinsberg erstellt.

1777: Nach einem Blitzeinschlag in den Tor-Turm wird die Burg aufgegeben.

1973: Die Stadt Sinsheim erwirbt die Burganlage, führt umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durch und bewahrt Sie somit vor dem drohenden Verfall.

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